Bei der Zungendiagnostik spielen folgende Kriterien eine wichtige Rolle:
Der Zungenbelag und dessen Lokalisation auf der Zunge. Auch die Farbe des Belages sowie die Farbe des Zungenkörpers geben wichtige Hinweise auf den Zustand des Organismus. Ebenfalls findet die Oberflächenstruktur (rissig, glatt) Beachtung. Besondere Empfindungen, wie z.B. ein Brennen oder auch Taubheitsgefühl sowie Hitze- bzw. Kältezustände, werden ebenfalls berücksichtigt.
Eine genaue Betrachtung der Zunge und ihrer Modifikationen ist in unserem westlich-schulmedizinischen System leider nicht vorgesehen. Die genaue Zungenbetrachtung kann jedoch diagnostisch (siehe Abbildung der Zungenareale) und therapeutisch sehr hilfreich sein.
In der Chinesischen Medizin lässt sich anhand des Zungenbildes eine diagnostische Aussage über Herz und Lunge, Milz und Magen, Niere und Blase, Leber und Gallenblase sowie über den Zustand der Blutgefäße treffen (siehe Abbildung).
Abbildung aus dem Lehrbuch: Zungendiagnostik in der TCM von Beate Schnorrenberger, Haug-Verlag Stuttgart, 2014
Hinweise zur Zungendiagnostik
Die Zunge sollte vor der Diagnostik nicht mit einer Zahnbürste gereinigt worden sein, da Farbe und Lokalisation des Zungenbelages wichtige Informationen liefern. Auf färbende Lebensmittel (Kaffee, Rote Beete, Rotwein, färbende Bonbons etc.) sollte vor einer Zungendiagnostik verzichtet werden.